Bundesliga 2021 in den Finals

 

Sie hatten sich viel vorgenommen, die Karate Kumite-Kämpfer (Einzelkampf) des Kaiten-Teams St. Wendel/Saarwellingen und ihr Trainer, Manfred Engel – am Ende wurde es ein beachtenswerter 4. Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Dortmund. „Corona bedingt, fehlten uns die entsprechende Vorbereitungsphase und notwendigen Trainingseinheiten.“, so Engel, „Am Ende fehlten die Ausdauer und die technischen Feinheiten, um in allen Duellen zu dominieren.“.

Dabei ließen die Auftaktkämpfe des saarländischen Kaiten-Team die Hoffnung aufkeimen, sich vielleicht doch bis in das Finale vorzukämpfen: Das erste Duell, gegen das Karate Team Hessen/Kassel, gewannen die Saarländer am Ende souverän mit 4:1. Lukas Groß, zweimaliger Deutscher Einzelmeister, gewann sein Einzelduell mit 5:0 Wertungspunkten gegen den sechsmaligen Deutschen Meister, David Kuhn, danach bezwang Daniel Saar seinen Gegner, Marvin Bier, mit 7:2 Wertungspunkten. Weiterhin konnten Elias Müller (2:0) und Rodolfo Luis Rodriguez Blanco (3:0) den Vorsprung der Saarländer ausbauen – lediglich Lukas Nagel unterlag denkbar knapp mit 0:1 seinem Kontrahenten, Emre Aslan.

Hoch motiviert folgte für das Kaiten Team die zweite Vorrundenbegegnung, diesmal gegen die Vikings Wacken, das Team aus Schleswig-Holstein. Obwohl mental richtig eingestellt, verloren die Saarländer die ersten Duelle – Lukas Groß unterlag Ramin Hafizi mit 1:4 und Daniel Saar, dem technisch überlegenen, Patrick Urban gar mit 2:10. Damit fehlte den Vikings noch ein Einzelsieg, um die Begegnung final für sich zu entscheiden – bei fünf Kämpfern pro Mannschaft, reicht eine 3:0 Führung, zum Mannschaftserfolg. Doch das wussten Lukas Nagel, Elias Müller und Rodolfo Luis Rodriguez Blanco zu verhindern: Nagel, seines Zeichens amtierender Deutscher Hochschulmeister, siegte mit 3:0 über Giulio Leo, Müller knapp mit 2:1 gegen Alexander Lang und Blanco, der amtierende Panamerikanische Meister, am Ende der regulären Kampfzeit von drei Minuten, mit 4:1 über Alexander Raiswich. Der Endstand von 3:2 für das Kaiten Team, bedeutete für die Saarländer: Das „Etappenziel“ Halbfinale gegen Lotto Rheinland-Pfalz war erreicht. Diese Begegnung endete jedoch schon frühzeitig mit 3:0 Einzelsiegen und dem besseren Ende für den späteren Mannschaftspokal-Meister 2021. Selbst wenn das Kaiten Team noch die beiden nächsten Einzelduelle gewonnen hätten, der Sieg war dem Lotto-Team nicht mehr zu nehmen. Garant für den Erfolg von Lotto Rheinland-Pfalz war auch der „ehemalige“ Saarländer Jonathan Horne: 2009 war er, mit der damaligen Saarauswahl, Deutscher Meister der Regionen geworden, heute startet der amtierende Weltmeister, 7-facher Europameister, 13-facher Deutscher Meister und für Olympia in Tokio nominierte Horne für Kaiserslautern. Trotz seiner Niederlage wegen technischer Überlegenheit von Horne konnte sich Daniel Saar riesig freuen: „Mir ist es gelungen, gegen den besten Karateka der Welt einen Einzelpunkt zu erzielen – das können nicht viele von sich behaupten.“. Lukas Nagel verlor sein Einzelduell knapp mit 1:2, bei Lukas Groß stand es, bis kurz vor Ende der regulären Kampfzeit, 1:1 Unentschieden. Quasi mit dem Schlussgong gelang seinem Kontrahenten, dem amtierende Deutschen Meister Aleksandar Blagojevic, der Siegtreffer zum 2:1 Erfolg gegen Groß.

Im Kampf um die Bronzemedaille war bei dem Kaiten Team St.Wendel/Saarwellingen dann irgendwie die Luft und die Konzentration „raus“ – drei Mannschaftsduelle auf höchsten Niveau und innerhalb von nur 2,5 Stunden, forderten ihren Tribut: Gegen Sei Kai Meißen (Sachsen) verlor Lukas Groß den Auftaktkampf gegen den Gewinner der Göteborg Open, Marvin Mauer, mit 5:0, Elias Müller unterlag mit 2:4 Thorben Bergelt und Lukas Nagel mit 0:2 gegen Jonas Kerber. Damit sicherten sich die Sachsen die Bronzemedaille hinter dem MTV Ludwigsburg auf Rang 2 – das Kaiten Team St.Wendel/Saarwellingen belegt den vierten Platz bei diesen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. „Meine Jungs haben alles gegeben, wir sind mit dem Erreichten zufrieden und hoffen, im nächsten Jahr, unter „normalen“ Umständen ganz vorne mitmischen zu können.“, so Coach Manfred Engel mit dem abschießenden Fazit dieser Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Dortmund.